Der Atlantikwall war ein Prestigeprojekt der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg, das die Alliierten von einer Invasion abhalten sollte. Er verlief von Frankreich bis Nordnorwegen. Die relativ große und militärisch modern ausgestattete Festung am Houvig Strand war ein wichtiger Teil dieser Verteidigungslinie in Westjütland. Kompetente Guides begleiten Sie auf einem Rundgang zur Festung und führen auch in einige Bunker hinein.

Bunker am Houvig Strand
© Thomas Høyrup Christensen - Thomas Høyrup Christensen / Visit Denmark

Unterwegs in der Festung Houvig

Als Teil des Atlantikwalls war die Festung Houvig eine Ansammlung von rund 100 Gebäuden und  Stellungen, darunter die Flugabwehr namens Ringelnatter, die mehrere alliierte Flugzeuge abschoss. Höhepunkte des Rundgangs sind die Inspektionen von zugänglichen Bunkern. Der Untergrund am Strand ist in Bewegung, so dass zahlreiche Bunker versunken, deformiert und nicht mehr sicher zu betreten sind. Zugänglich ist ein Bunker, der 2008 nach einem Orkan freigeweht wurde und dessen Interieur im Ringkøbing Museum ausgestellt ist. Die 90-minütigen Führungen auf Deutsch finden in der Regel dienstags statt, in Juli und August zweimal täglich, sonst einmal.

Der Überfall auf Dänemark im April 1940

Unter dem Decknamen Weserübung überfielen deutsche Truppen am 9. April 1940 Dänemark und Norwegen. Das eigentliche Ziel waren die norwegischen Häfen, die strategisches Handeln in der Nordsee erleichterten und über die Rohstoffe wie Eisenerz verschifft wurden. Dänemark war sozusagen nur die Brücke dorthin und blieb von verheerenden Schlachten verschont. Verglichen mit anderen Ländern Europas, verlief die Besatzungszeit relativ glimpflich, da sich die Dänen in vielen Bereichen weiter selbst verwalten durften. Als ab etwa 1943 die Zahl der Sabotageakte als eine Form des aktiven Widerstands anwuchs, nahm die Unterdrückung immer brutalere Züge an.

Weitere Angebote der Ringkøbing Fjord Museer zur Besatzungszeit

Das Ringkøbing Museum in der gleichnamigen Kleinstadt ergänzt sich mit der Bunkertour, da es mit der Originaleinrichtung des 2008 am Houvig Strand freigewehten Bunkers in einer Rekonstruktion überrascht und rund um einen nachgebauten britischen Bomber mehr vom Kriegsgrauen berichtet. Eine andere Bunkertour in Ringkøbing selbst findet nur mit dänischsprachigen Guides statt. An der Rezeption von Fiskeriets Hus in Hvide Sande erhalten Sie deutschsprachiges Material, das Sie im Rahmen einer Schnitzeljagd, also der Lösung von Rätseln, zu Spuren der Besatzungszeit führt.

Die Anfahrt zur Bunkertour in der Festung Houvig

Der Houvig Strand erstreckt sich nördlich vom Ringkøbing Fjord an Jütlands Westküste. Etwa 4 Kilometer nördlich von Søndervig ist an der Straße 181 der kostenlose Parkplatz am verzweigten Weg Sortebærdalen ausgeschildert, Startpunkt der Bunkertour. Zu empfehlen sind wegen des oft frischen, kühlenden Winds robuste Kleidung sowie eine Taschenlampe.

Bunkertour Houvig im Überblick

Wann finden die Touren statt? Bitte informieren Sie sich auf der Webseite der Ringkøbing Fjord Museer nach aktuellen Terminen für Bunkertouren
Preise Erwachsene: 99DKK, Kinder (3-17 Jahre): 49 DKK || Tickets müssen online erworben werden
Dauer der Bunkertour rund 1,5 Stunden
Parken Parkplatz Sortebærdalen am Houvig Strand
Barrierefreiheit Die Tour findet in einer hügeligen Dünenlandschaft statt und ist leider nicht barrierefrei
Verpflegung Bringen Sie gerne Speisen und Getränke mit, die Sie NACH der Tour in Ruhe genießen können
Bekleidung Tragen Sie dem Wetter entsprechende Kleidung. In den Bunkern kann es nass sein, es ist daher sinnvoll, wasserdichte Schuhe zu tragen
Hund Hunde dürfen an der leine mitgenommen werden auf die Tour
Bunker am Houvig Strand
Bunker am Houvig Strand
© Thomas Høyrup Christensen - Thomas Høyrup Christensen / Visit Denmark

Adresse

Houvig Strand, Sortebærdalen
6950 Ringkøbing

Geo-Koordinaten: 56.153537483012066, 8.12048103498121

ringkobingfjordmuseer.dk/de/museer/bunkertur/

aktualisiert am 02.12.2025