Wer fernab von Kopenhagen nach königlichem Glanz Ausschau hält, landet in Jütland unweigerlich an der Ostküste auf Schloss Koldinghus, das bis 1268 als Burg errichtet worden war. 1808 abgebrannt, wurde die Ruine im 20. Jahrhundert sehenswert restauriert und thront heute eindrucksvoll über der Kleinstadt Kolding. Der Rundgang führt durch historische Säle, Kirchenbauten, Verlies und den Schlossturm mit Aussichtsplattform.

Koldinghus
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Aus der Chronik von Schloss Koldinghus

Mitte des 13. Jahrhunderts wurde die Burg an der damaligen Grenze zwischen Dänemark und dem Herzogtum Schleswig errichtet. Für knapp 200 Jahre wurden hier vor allem Versammlungen abgehalten und Verträge geschlossen. Eine Rolle als Residenz spielte Koldinghus unter König Christian III. (1536–59), der die Burg zu einem Renaissanceschloss umbauen ließ, sowie unter seinem Enkel Christian IV. (1588–1648).

Obwohl Koldinghus später vom Königshaus nur noch als Ausweichquartier genutzt wurde, so als Frederik IV. 1711 einer Pestepidemie in Kopenhagen entfloh, wurde das Schloss keineswegs aufgegeben, sondern in Etappen vom Renaissance- zum Barockschloss umgebaut. Als 1808 einquartierte spanische Soldaten bitterlich froren, geriet ein entfachtes Feuer außer Kontrolle, so dass Koldinghus abbrannte und nur Ruinen übrig blieben.

Erfolgreiche Restaurierung von Schloss Koldinghus

Im 20. Jahrhundert wurde der marode Turm stabilisiert und das Schloss in Etappen restauriert, wobei neue Gebäudeteile die verbliebenen Ruinen umgeben. Hier nur eine Auswahl dessen, was heute der Öffentlichkeit zugänglich ist:

  • der Heroenturm mit Turmzimmer und einer Aussichtsplattform,
  • der Rittersaal für Feste und Empfänge,
  • der Ruinensaal mit begehbaren Stegen auch in der Höhe,
  • das dunkle Verlies,
  • der Kirchensaal von Christian IV. und
  • die Kapelle von Christian III.

Das Zusammenspiel von Ruinen und umgebender oder eingezogener moderner Architektur ist ein Blickfang – die Restaurierung von Koldinghus wurde 1993 mit dem anerkannten Europa-Nostra-Preis ausgezeichnet. Von der Burg aus dem 13. Jahrhundert ist allerdings schon Jahrhunderte nichts mehr übrig. Die meisten Säle können heute für Feste und andere Anlässe gemietet werden, in anderen werden Ausstellungen zu royalen Themen arrangiert, zuletzt etwa zur Königsyacht.

Christian IV. auf Schloss Koldinghus

Der Renaissance-König Christian IV. ist einer der schillerndsten Regenten in der dänischen Geschichte – der großzügig wieder ausgab, was das Land damals durch den internationalen Handel einnahm. Christian IV. investierte in Kunst und Wissenschaft und setzte sich durch prunkvolle Bauwerke und Städtegründungen zahlreiche Denkmäler, nicht nur in Kopenhagen.

Seine Verbundenheit mit Koldinghus mag sich mit Aufenthalten in jungen Jahren erklären, als er hier sein erstes Schuljahr antrat. Generell war es damals so, dass sich die dänischen Könige nicht permanent in einer Residenz aufhielten, sondern dass sie Wohnsitze im ganzen Land unterhielten. Vom heutigen Koldinghus geht außer dem Kirchensaal der Heroenturm auf Christian IV. zurück.

Rund um Koldinghus

Schloss Koldinghus umgibt ein kleiner Park mit Spazierwegen. Der angrenzende Schlosssee kann auf drei Seiten auf Uferwegen und im Norden über die Straße Søgade umrundet werden. Wer sich von Besichtigung und Seeumrundung stärken will, kann dies in Koldinghus im gehobenen, urigen Kellerrestaurant Madkælderen, das allerdings eine Reservierung empfiehlt. Souvenirs verkauft der Museumsshop von Koldinghus.

Wer einen Abstecher in die Stadt Kolding unternehmen will, halte sich unterhalb des Schlosses an das historische Viertel im Süden, wo mehrere Straßenzüge aus dem 19. Jahrhundert bewahrt blieben. Der Hafen wird überwiegend wirtschaftlich genutzt, etwa für den Holzimport. Die nach Koldinghus bekannteste Sehenswürdigkeit, das Kunstmuseum Trapholt, liegt außerhalb am nördlichen Fjordufer, im Apfelgarten, Æblehaven.

Schloss Koldinghus im Überblick

Schloss Koldinghus befindet sich mitten in der Hafenstadt Kolding, an Jütlands Ostküste.

Lage Kolding, Jütland
Eröffnet im Jahr 1993
Eintrittspreis Erwachsene 130 DKK, Kinder & Jugendliche unter 18 J.: gratis
Altersbeschränkung keine
Barierefreiheit Nicht komplett barrierefrei
Parken Begrenzte Parkmöglichkeiten in direkter Nähe von Koldinghus. Beachten Sie geltenden Parkregeln und Parkgebühren. Bezahlung in der Regel nur über Park-App möglich. In Gehabstand zu Koldinghus gibt es jedoch viele kostenlose Parkplätze.
Fotografieren/Filmen Fotografieren für private Zwecke ist gestattet, jedoch ohne Stativ, Selfie-Sticks oder ähnlichen Hilfsmitteln
Hunde Hunde sind mit Ausnahme von Assistenzhunden, die ausgebildet und eindeutig gekennzeichnet sein müssen (z.B. mit einer "Dog at Work"-Weste), sind im Schloss nicht gestattet
Verpflegung Restaurant in der Nähe. Mitgebrachte Speisen und Getränke dürfen nur im Außenbereich verzehrt werden.
Besonderes/Führungen Öffentliche Führungen (Termine auf der Webseite) sowie Möglichkeit zu virtuellem Rundgang auf der Website
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Lage und Adresse

Geo-Koordinaten: 9.4716824, 55.4916234

Koldinghus 1
6000 Kolding
Dänemark

kongernessamling.dk/de/koldinghus

Ja, auf Koldinghus gibt es öffentliche Führungen zu unterschiedlichen Themen wie z.B. der Architektur, dem großen Schlossbrand oder Flora Danica Führung. Die Kosten betragen in der Regel 30 DKK pro Person zusätzlich zum Eintritt. Buchung über die Webseite.

Neben Weihnachtsmarkt, Sonderausstellungen und Themenführungen gibt es ein Sommerprogramm, das mit zahlreichen Aktivitäten einhergeht.

Erwachsene zahlen 130 DKK, Kinder & Jugendliche unter 18 Jahren können Koldinghus gratis besuchen.