Sankt Hans! Das ist Musik in den Ohren vieler Einheimischer wie auch vieler Besucher unseres Lieblingslandes! Ganz Dänemark feiert den Sommer, das Licht, die Wärme und das Leben. Wann und wo ihr bei Feierlichkeiten dabei sein könnt, erfahrt ihr hier. Aber davor wird ja noch Pfingsten gefeiert. Wie verlebt man diese Tage bei unseren Nachbarn im Norden und was ist eigentlich eine tanzende Sonne? Und falls es euch schon zu warm werden sollte: Hier lernt ihr die schönsten Klitplantagen Jütlands kennen, herrlich schattige Oasen bei zu viel Sonnenschein!
Pfingsten in Dänemark
Auch in Dänemark wird am 7. Sonntag nach Ostern Pfingsten gefeiert. Der Pinsedag (Pfingstsonntag) und der Anden Pinsedag – wörtlich „zweiter Pfingsttag“, also Pfingstmontag – liegen auch bei unseren nördlichen Nachbarn also immer zwischen dem 10. Mai und dem 13. Juni. Ein dritter Pfingsttag wurde in Dänemark 1770 abgeschafft – schade eigentlich…
Zu Pfingsten darf in Dänemark Pinsefrokost nicht fehlen, hier stehen traditionellerweise leichtere Gerichte, gerne auch mit sommerlichem Einschlag, auf dem Programm: Kryddersild (Kräuterhering) oder Hønsesalat med ananas (Hühnchensalat mit Ananas) zum Beispiel. Auch ein eigens zu diesem Festtag gebrautes Pinsebryg darf nicht fehlen.
Traditionell war zu Pfingsten eine Tour ins Grüne üblich, die Pinseskovtur (wörtlich Pfingstwaldtour) ging für die Bewohner Kopenhagens, ausgerüstet mit gut gefüllten Picknickkörben, vor allem in den Jægersberg Dyrepark. Auch heute noch eine gute Idee, oder nicht? Außerdem wurde traditionell zu Pfingsten neue Kleidung getragen (sogenanntes Pinsesnit – wörtlich: Pfingstschnitt, Pfingstkleidung), denn Pfingsten markierte den Punkt, an dem man von Winter- auf Sommerkleidung wechselte. Heute gibt es noch die Redewendung være i pinsesnittet, was so viel bedeutet wie „besonders herausgeputzt sein“ – im negativen Sinne. Auch ein Pinseblus, ein Pfingstfeuer, war üblich. Am längsten hielt sich diese Tradition in der Gegend um Skive (bis ca. 1910).
Einer alten dänischen Tradition zu folgen, ist man am Pfingstmorgen früh auf den Beinen, um die Sonne „tanzen“ zu sehen – dies taten nämlich Kopenhagener Bürger Mitte des 19. Jahrhunderts. Sie zog es am Pfingstmorgen früh hinauf nach Frederiksberg, wo sie die Sonne bei Sonnenaufgang tanzen sehen wollten. Diese Sitte verbreitete sich über ganz Dänemark (und nur dort), und um die pinsesolen danser zu sehen, konnte man also sehr früh aufstehen oder eben gar nicht erst zu Bett gehen.
Die 5 schönsten Klitplantagen in Jütland
Klitplantagen sind großflächige Anpflanzungen in Küstenregionen, die den Sand vor Wind und Erosion schützen sollen. Sie dienen also der Küstenbefestigung und tragen zur Erhaltung der Küstenlinie bei, indem sie verhindern, dass der Sand durch Wind abgetragen wird. Klitplantagen sind häufig von grandiosen Wander- und Radwegen durchzogen und bieten gerade in der warmen Jahreszeit eine hervorragende Möglichkeit, um auch ein wenig geschützt vor Mittagshitze und Sonne unterwegs zu sein.
Blåbjerg Plantage
Mehrere markierte Wanderwege führen durch diese spannende Landschaft mit Heide, alten Küstenabhängen, Anpflanzungen und Dänemarks höchster Düne, dem Blå Bjerg, 64 Meter über dem Meeresspiegel. Einer der markierten Wanderwege führt an der Løvklitten (Laubdüne) vorbei, die aus mehr als hundert Jahre alten Eichen besteht, die im Laufe der Zeit mit Flugsand bedeckt wurden. Vom rund 30 Meter hohen Gråmulebjerg öffnet sich ein schöner Blick auf den Leuchtturm Blåvandshuk Fyr im Süden, den Leuchtturm Nr. Lyngvig Fyr im Norden, das Meer im Westen und den Filsø im Osten.
Husby Klitplantage
Durch die Husby Klitplantage führt ein weit verzweigtes Wegenetz für Wanderer, Radler, Läufer und Reiter. Die Klitplantage ist besonders abwechslungsreich – dichter Tannenwald, Dänemarks westlichster Buchenwald, Dünenheide, ein Badesee und Strand und Meer. Dieses schöne Naturgebiet bietet für jeden Besucher das Richtige. Von der Düne Marens Maw haben Besucher einen grandiosen Blick über die Klitplantage und am See Skavemosen kann ein ruhiger Badetag ohne die wilden Wellen der Nordsee verbracht werden.
Tornby Klitplantage
Durch die Tornby Klitplantage führen unterschiedliche Wander-, Lauf- und Radwege, es gibt MTB-Strecken und einen Hundewald. Das rund 548 Hektar große Gebiet liegt südlich von Hirtshals, die Bäume wachsen nur wenige hundert Meter vom Meer entfernt und die Baumgrenze folgt einer 15–25 Meter hohen alten Steilküste aus der Steinzeit. Das Gebiet umfasst Nadelwald, Laubwald und Gestrüpp, aber auch Dünen, Dünenheide und Strand. Hier gibt es Schluchten, Hügel und Ackerland sowie Schilfwälder, Dünenseen und Wasserläufe.
Læsø Klitplantage
Es gibt viele Möglichkeiten, die relativ junge Klitplantage auf Læsø zu Fuß, auf dem Rad oder auch auf einem Pferd zu erkunden. Die hügelige Dünenheide Højsande sollte dabei ebenso auf dem Programm stehen wie Horneks Odde, wo mit etwas Glück Seehunde beobachtet werden können. Der Læsøsten inmitten der Klitplantage wurde genau an der Stelle platziert, wo Læsø vermutlich vor 3.000 Jahren aus dem Meer auftauchte.
Svinkløv Klitplantage
Die etwa 700 Hektar große Klitplantage an der Jammerbucht wurde zwischen 1884 und 1910 angelegt. Steilhänge im Norden des Gebietes erhielten durch Erosion ihre charakteristische Form, die an Schweinefüße (dänisch Svinkløve) erinnert – daher der Name. Die Plantage mit einem recht abwechslungsreichen Bewuchs aus Bergkiefern, Fichten und Laubwald ist für Wanderer und Mountainbiker gut erschlossen. Im südlichen Teil des Areals hat sich die ursprüngliche Bepflanzung aus den 1880er Jahren erhalten – mit bis zu 35 Meter hohen Sitka-Fichten. Hier befindet sich auch das berühmte Svinkløv Badehotel, das 2016 bis auf die Grundmauern niederbrannte und in den folgenden Jahren rekonstruiert wurde.
Sankt Hans - Der Höhepunkt des Sommers
Der Höhepunkt des Sommers naht – am 23. Juni ist Sankthans Aften und an diesem Abend wird in Dänemark Mittsommer gefeiert.
Als Relikt aus heidnischen Zeiten, als der längste Tag des Jahres – sommersolhverv – gefeiert wurde, war die Zeit um den 21. Juni schon lange mit besonderen Ritualen, Mythen und allerlei Volksglauben verknüpft. Christliche Missionare deuteten diese zu ihren Zwecken um und verknüpften sie mit christlichen Inhalten, indem sie diese Zeit mit Johannes dem Täufer, dessen dänischer Name Sankt Hans ist, in Verbindung brachten. Laut Bibel fiel die Geburt Johannes des Täufers auf den 24. Juni, der heute als Johannistag, Johanni oder in Dänemark als Sankt Hans Dag bekannt ist. Gefeiert wird aber am Abend davor, also am 23., und das sollten alle Dänemarkliebhaber unbedingt mal miterlebt haben.
Ähnlich den Rauhnächten wurde auch der Mittsommernacht magisches nachgesagt. Böse Kräfte sollten durch die allerorts entzündeten Sankt Hans Feuer vertrieben werden. Um 1900 herum tauchte in Dänemark die Strohhexe in den Sankt Hans Feuern auf, vermutlich eine Sitte, die aus Deutschland nach Dänemark gekommen war. Noch heute werden vielerorts am Sankt Hans Aften Feuer angezündet. Es wird die Midsommervise – übrigens ist der Text von Holger Drachmann – gesungen, eine Båltale – eine Feuer-Ansprache – gehalten und dann mit reichlich Bier und Würstchen dem Feuer beim Abbrennen zugesehen.
Ihr seid passend zu Sankthans Aften in Dänemark? Achtet auf lokale Aushänge oder fragt im Touristbüro nach, wo in eurer Ferienregion Sankthans Aften gefeiert wird.
Kennt ihr das Fjordlandet?
Die Region Fjordlandet liegt auf der Insel Seeland und umfasst das Gebiet rund um den Roskilde Fjord und somit auch die Städte Roskilde und Frederikssund wie auch Lejre. Diese wunderschöne abwechslungsreiche Eiszeitlandschaft lädt zu ausgedehnten Wander- und Radtouren ein. Der Nationalpark Skjoldungernes Land am malerischen Roskilde Fjord beeindruckt mit seinen Wäldern, Seen und den historischen Stätten. Wandelt auf den Spuren der Wikinger und besucht das fantastische Gammel Lejre Museum, das Wikingerschiffsmuseum oder das Sagnlandet Lejre, mit der größten rekonstruierten Königshalle der Wikinger. Stattet dem quirligen Roskilde einen Besuch ab und bestaunt den gotischen Dom, königliche Grabstätte und UNESCO-Welterbe. Im Lützhøfts Kaufmannshof könnt ihr euch auf eine Zeitreise in die 1920er Jahre begeben und im RAGNAROCK eine Reise durch die bunte Geschichte der Rock-, Pop- und Jugendkultur in Dänemark unternehmen.