In Riesenschritten geht es zu auf die schönste Zeit des Jahres, und wir freuen uns über die vielen Lichter, die nun immer mehr werden und die früh hereinbrechende Nacht erleuchten. Jetzt ist es auch langsam an der Zeit, das eigene Zuhause ein wenig zu schmücken, einen gemütlichen, warmen Rückzugsort zu schaffen und das Tempo langsam etwas zurückzuschrauben und die langen Abende in Ruhe zu genießen. Wer noch einen Weihnachtsmarkt in Dänemark besuchen möchte, findet hier eine Übersicht.
Juullimi Pilluarit und Gleðilig jól
Weihnachten in Grönland
Grönland und die Färöer-Inseln bilden zusammen den sogenannten „Reichsverbund“, vereint im Königreich Dänemark. Sowohl Grönland als auch die Färöer stehen unter Selbstverwaltung d.h., viele wesentliche Entscheidungen sind den lokalen Parlamenten überlassen, dem Lagting in Tórshavn auf den Färöern und dem grönländischen Landsting in Nuuk. Aber wie wird in diesen weit entfernt liegenden Teilen des Königreichs eigentlich Weihnachten gefeiert?
Grundsätzlich sind die Feierlichkeiten zu Weihnachten sowohl in Grönland als auch auf den Färöer-Inseln denen in Skandinavien sehr ähnlich.
In Grönland beginnt die Weihnachtszeit bereits mit einer geliebten Tradition: Am Nachmittag des ersten Advents werden in nahezu jedem Zuhause auf der größten Insel der Welt Weihnachtssterne erleuchtet. In der Regel versammelt sich dazu die Familie, und gemeinsam wird der orange-gelbe Stern entzündet, der in Grönland von der Herrnhuter Brüdergemeine eingeführt wurde. Viele der grönländischen Traditionen lassen sich auf die Brüdergemeine zurückführen, die 1733 nach Grönland kam und bis 1900 hier aktiv war. In den meisten Ortschaften wird darüber hinaus ein Weihnachtsbaum aufgestellt, der bereits Wochen zuvor importiert werden musste. Gottesdienste haben in Grönland einen hohen Stellenwert, viele Menschen gehen jeden Adventssonntag in die Kirche. Und obwohl es keine protestantische Tradition ist, werden in der Adventszeit Lichter auf den Gräbern angezündet. Die Kerzen in den kleinen Schneehöhlen lassen den gesamten Friedhof erstrahlen – ein wirklich besonderer Anblick!
Auch Lucia (13.12.) wird in Grönland gefeiert, Umzüge gibt es vor allem in Schulen und Kindertagesstätten sowie in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. An Heiligabend wird dann Juullimi Pilluarit – Frohe Weihnachten – gewünscht, um den Weihnachtsbaum getanzt und es werden Geschenke ausgepackt. Auch gesungen wird in Grönland viel und gerne. Das Besondere an grönländischen Liedern und Psalmen ist das Tempo, in dem sie gesungen werden: sehr langsam, getragen und sehr schön. Bekanntestes Beispiel ist der Weihnachtspsalm „Guuterput“. Er ist so bedeutend für Grönländer, dass man sich zum Singen erhebt. Nachdem die Geschenke ausgepackt sind, ziehen die Kinder von Haus zu Haus, singen Weihnachtslieder und bekommen Süßigkeiten. Zu essen gibt es an Weihnachten je nach Region Lamm, Moschusochse, Schneehuhn, Rentier, aber auch Ente oder Gans, ganz der dänischen Tradition folgend. Dazu sind Kartoffeln, Rotkohl und Johannisbeergelee beliebt. Und zum Dessert isst man auch hier den beliebten Milchreis mit Mandeln. Die Weihnachtszeit endet in Grönland am Dreikönigstag, der hier ein halber Feiertag ist. An diesem Tag wird abgeschmückt und die Weihnachtsdeko verstaut – bis auf den Stern, der noch eine Nacht lang leuchtet und somit Beginn und Ende der Weihnachtszeit in Grönland markiert.
Weihnachten auf den Färöern
Auch das Weihnachtsfest auf den Färöern ähnelt dem Weihnachten, wie wir es aus dem übrigen Skandinavien kennen. Allerdings dauert hier die Weihnachtszeit ein wenig länger!
Auf den Färöern feiert man Weihnachten vom 24. Dezember bis zum 13. Januar, also 21 Tage lang. Vor Weihnachten wird ein Weihnachtsstern ins Fenster gehängt, der Baum wird erst am 24. Dezember geschmückt. Weihnachtsdekoration wird gerne vor allem von Kindern selbst gebastelt und am letzten Schultag treffen sich alle Kinder in der Aula, es wird gesungen, um den Weihnachtsbaum getanzt und ein Weihnachtsmann verteilt Geschenke an die Kinder. Gebacken werden vor allem Schmalzgebäck, Pfeffernüsse und Spekulatius. Am Heiligabend wird gemeinsam der Baum geschmückt, danach gehen einige Familien in die Kirche, andere lesen zuhause gemeinsam Geschichten am Tannenbaum. Gegessen wird traditionellerweise fermentierter Fisch oder Schaf, aber auch Gans, Ente oder Schwein stehen bei vielen Familien auf dem Plan. Dazu gibt es meist Rotkohl, Kartoffeln – auch Karamellkartoffeln – Ananas und Soße. Auch auf den Färöern bildet der Milchreisbrei den Abschluss des Weihnachtsessens. An Weihnachten wird bei den Färingern um den erleuchteten Weihnachtsbaum getanzt und gesungen. Am Jóladagur, dem ersten Weihnachtstag, gehen viele Färinger in die Kirche und besuchen am Nachmittag die Gräber, die mit selbstgebastelter Dekoration geschmückt werden. Am zweiten Weihnachtstag werden traditionellerweise Freunde oder Verwandte besucht. Genau wie in Dänemark ist die Weihnachtszeit eine Zeit, in der man sich gegenseitig besucht und sich für das vergangene Jahr bedankt. Früher reisten die Menschen in andere Dörfer, um sich gegenseitig Gesellschaft zu leisten und gemeinsam zu tanzen. Es gab richtige „Weihnachtsdörfer“, die viele Menschen willkommen hießen, um gemeinsam zu feiern und zu tanzen. Der 6. Januar (Trettandi, also der Dreizehnte) ist ebenfalls ein Abend, an dem auf den Färöern getanzt wird. Der Tjúgundahalgi (der 21.) ist Weihnachtskehraus, der letzte Tag der Weihnachtszeit, an dem ebenfalls – ihr ahnt es bereits – getanzt wird.
Winterangeln in Dänemark
Wir starten mit der ersten Folge unserer neuen Reihe für die Angler unter euch. Unser langjähriger Freund und Kooperationspartner Holger Bente alias Dr. Catch erklärt euch, was ihr beim Winterangeln in Dänemark beachten solltet.
Winter in Dänemark: Kurze Tage für große Abenteuer
Während es sich die meisten Urlauber vorm herrlich wärmenden Kamin gemütlich machen, zieht es viele Angler in Dänemark raus ans Wasser, denn sie wissen: Wenn die Tage kürzer werden, bekommen viele Fische richtig Appetit! Und ganz nebenbei erlebt man an Küste, See oder Au diese einmalige Stimmung, wenn die Natur zur Ruhe kommt. Die Strände sind leer. Raureif überzieht die Wiesen. Man ist ganz bei sich, viel fokussierter als in anderen Jahreszeiten, und dann plötzlich hellwach, wenn wie aus dem Nichts ein Fisch am anderen Ende der Schnur zieht und diesen Wintertag krönt.
Raubfischangeln
Dass Fans von Hecht, Zander und Barsch immer wieder der kälteren Jahreszeit entgegenfiebern, ist für erfahrene Angler nichts Neues. Sobald die Bäume ihre Blätter abgeworfen haben, geht unter der Wasseroberfläche oft das große Fressen los: Wenn sich die Räuber für die kalte Jahreszeit genug Reserven anfuttern wollen, werden selbst die größeren Kaliber unvorsichtig. Wichtigster Tipp fürs winterliche Raubfischangeln an See oder Fluss: Kanten, Löcher, Einläufe und alte Krautfelder sind Gold wert. Die Fische stehen hier oft dicht gedrängt und meist deutlich tiefer als im Sommer. Hier ist also Suchen angesagt: Ein einziger guter Platz schlägt zehn mittelmäßige! Tolle Reviere für die winterliche Räuberjagd sind der Unterlauf der Gudenå und die Silkeborger Seenplatte. Speziell bei Barschanglern hoch im Kurs stehen Brackwasserbereiche wie der Guldborgsund östlich von Lolland und der Nakskov Inderfjord im Osten der Insel sowie der Unterlauf der Store Vejleå im Westen von Kopenhagen.
Angeln am Forellensee
Wenn einem die Herausforderungen an den natürlichen Gewässern doch etwas zu groß erscheinen, man aber unbedingt selbst gefangenen Fisch nach Hause bringen möchte, dann ist das in Dänemark zum Glück auch kein Problem: Fast von jedem Ferienhaus aus liegt der nächste kommerzielle Forellensee (Put-&-Take-See) nur wenige Fahrminuten entfernt. Passend zur Jahreszeit kann man’s nun gemütlich angehen: Die Fische sind träger als im restlichen Jahr und reagieren meistens am besten auf stationär und grundnah angebotene Naturköder oder spezielle Forellenteige. Oder man schleppt ultralangsam aromatisierte Gummiköder dicht über Grund.
Fisch auf den Tisch
Ein großer Vorteil in der kalten Jahreszeit: Die Fleischqualität der Fische ist dank des kühlen Wassers weit besser als im Rest des Jahres. Und genau hierfür gibt es jetzt einen richtig genialen Leitfaden: „FISCH – vom Fang bis zur Pfanne“. In diesem 256 Seiten starken Buch verrät Holger Bente vom Angelportal Dr. Catch in über 500 Bildern und Grafiken alles, was man über den richtigen Umgang mit heimischen Süß- und Salzwasserfischen wissen muss: vom Versorgen des Fischs nach dem Fang, dem Umgang mit Gräten, Schuppen und Haut bis zum Haltbarmachen. Außerdem geht er allen wichtigen Garmethoden auf den Grund, damit man genau weiß, worauf es an Herd, Grill oder Ofen ankommt. Vom Backen, Braten und Beizen übers Grillen, Frittieren, Dünsten und Dämpfen bis zum Heiß- und Kalträuchern lässt dieses 256 Seiten starke Werk nichts aus.
In unserem Dänemark-Shop könnt Ihr Bücher von Dr. Catch direkt bestellen.
Silvester in Dänemark
Den Jahreswechsel in Dänemark zu verbringen, ist für viele Menschen etwas ganz Besonderes. Hier genießen Urlauber die oft stürmische Nordsee, die etwas mildere Ostsee oder die ruhigen Gewässer der Fjorde, lange Spaziergänge am Strand und ein gemütliches Ferienhaus als Rückzugsort, in dem sie eine hyggelige Zeit vorm Kamin oder beim gemeinsamen Gesellschaftsspiel mit Freunden und Familie verbringen können. Vielleicht geht es zwischendurch auch in die Sauna oder in den Außenwhirlpool mit Blick in den Sternenhimmel, es wird entspannt gemeinsam gekocht oder das erste Mal im neuen Jahr der Grill angeschmissen. Ungezwungen und stressfrei statt Verpflichtungen – Entschleunigung pur – viel besser kann man eigentlich nicht ins neue Jahr starten.
Und auch für viele Hundebesitzer ist es verlockend, den Jahreswechsel in Dänemark zu verbringen. Allerdings hat sich mittlerweile auch bei unseren nördlichen Nachbarn viel geändert, was die Knallerei zu Silvester angeht – leider. Offiziell dürfen hier nur am 31.12. sowie am 1.1. Feuerwerks- und Knallkörper gezündet werden. Und so gerne wir es würden, können wir keine 100-prozentige Garantie für ein feuerwerkfreies Silvester geben, selbst in Gebieten wie Vedersø Klit und Vester Husby, wo die Knallerei aufgrund der Brandgefahr für die vielen Reetdachhäuser grundsätzlich verboten ist. Halten sich Gäste nicht an das Verbot oder werden am Strand und in den umliegenden Gebieten Knaller gezündet, wird es leider eben auch in solchen Gebieten laut und ungemütlich.
Wir ermutigen unsere Gäste, Rücksicht zu nehmen und in Dänemark von der Silvesterknallerei und Feuerwerk abzusehen. Viele Familien mit kleinen Kindern oder Tieren suchen gerade in Dänemark Ruhe zum Jahreswechsel. Außerdem tut ihr der Tierwelt und eurem Geldbeutel etwas Gutes, wenn ihr darauf verzichtet, den Jahreswechsel mit Feuerwerk und Knallerei zu feiern.
Solltet ihr dennoch nicht auf Feuerwerk verzichten wollen, gibt es zahlreiche Regeln zu beachten.
- Die Einfuhr von Feuerwerk und Knallkörpern jeglicher Art nach Dänemark ist streng verboten. An Grenzen werden stichprobenartige Kontrollen durchgeführt.
- Feuerwerks- und Knallkörper entsprechend dem landesüblichen Standard können zu Silvester direkt vor Ort in Dänemark gekauft werden.
- Das Abfeuern von Raketen und Knallkörpern ist nur am 31.12. und 1.1. gestattet.
- Beachtet außerdem dringend die geltenden Vorschriften zu Sicherheitsabständen, insbesondere zu Ferienhäusern, Lagerstätten, Heidelandschaften, Nadelwäldern und jeglicher brennbarer Vegetation sowie Betrieben mit Tierhaltung. Bei Wind verdoppeln sich die jeweils vorgeschriebenen Abstände.
Bitte informiert euch vor Ort und haltet euch an die aktuellen Regeln.
Kennt ihr schon Viborg?
Inmitten Jütlands liegt die historische Domstadt Viborg, die über Jahrhunderte hinweg das Machtzentrum Dänemarks war. Im Herzen der Stadt befindet sich das Domviertel, das in den letzten Jahren eine grundlegende Restaurierung erfahren hat und unbedingt einen Besuch wert ist. Unternehmt einen Spaziergang durch das alte Viertel und entdeckt den Stænderpladsen, auf dem zahlreiche dänische Könige gekrönt wurden, schlendert durch den kleinen Latinerhaven, den kleinsten Garten der Stadt, der einst zur Lateinschule gehörte, und besucht den beeindruckenden Dom. Viborg wurde 1065 Bischofssitz. Der Kirchenbau mit seinen charakteristischen Zwillingstürmen präsentiert sich in reinstem romanischen Baustil, ist aber ein Nachbau aus dem 19. Jahrhundert. Damals musste sein baufällig gewordener Vorgänger aus dem 12. Jahrhundert ersetzt werden – die Krypta aus dieser Zeit ist aber erhalten geblieben. Im Inneren erwarten Besucher die fantastischen Fresken des Malers Joakim Skovgaard, die auch als die größte Bilderbibel des Nordens bezeichnet werden. Bei einem Stadtrundgang durch Viborg bietet sich eine kleine Pause in einem der zahlreichen Cafés oder Restaurants rund um die alten Plätze Nytorv und Hjultorvet an.
Es bleibt nur noch, euch wundervolle, friedliche Weihnachten zu wünschen. Genießt die Feiertage mit Ruhe und Entspannung, vielleicht habt ihr eure Lieben um euch und könnt gemeinsam Zeit verbringen. Das ist nämlich unserer Ansicht nach das größte Geschenk.
Glædelig jul!