Parforcejagd-Landschaft auf Seeland

Rund 30 Kilometer nordöstlich von Kopenhagen liegt die Parforcejagd-Landschaft, eine gestaltete Kulturlandschaft, in der die dänischen Könige und ihr Hof die Parforcejagd ausübten, die ihren Höhepunkt zwischen dem 17. und dem späten 18. Jahrhundert hatte.

Die Parforcejagd-Landschaft auf Seeland entstand im 17. Jahrhundert, als König Christian V. in Frankreich die barbarische Parforcejagd kennenlernte und sie in Dänemark einführte. Er ließ die Wälder nördlich von Kopenhagen umgestalten, inspiriert war er von den Jagdlandschaften des französischen Königs Ludwig XIV.  Die Parforcejagd-Landschaft zeichnet sich durch ein systematisches Netz von sternförmig angelegten Wegen in Kombination mit einem orthogonalen Raster aus und ist heute ein Beispiel für die Anwendung barocker Landschaftsgestaltungsprinzipien auf bewaldete Gebiete. Die Kulturlandschaft umfasst die beiden Jagdwälder Store Dyrehave und Gribskov sowie den Jagdpark Jægersborg Hegn/ Jægersborg Dyrehave.

2015 wurde die Parforcelandschaft in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen.

Store Dyrehave

Das rund 1.100 Hektar große Waldgebiet zeigt ein besonders gut erhaltenes System von sternförmig angelegten Wegen. Der Wald war der Wald der Könige und mit einem Steinwall umgeben, um das Wild im Wald zu halten.

Gribskov

Der Gribskov gehört mit seinen rund 5.500 Hektar Fläche zu den größten zusammenhängenden Wäldern Dänemarks. Nach der Reformation wurde der gesamte Wald Eigentum des dänischen Königshauses, das ihn vor allem zur Jagd nutzte. Im 17. Jahrhundert ließ König Christian V. ein System von Jagdwegen für die Parforcejagd anlegen.

Am Esrum Sø lagen sechs eingezäunte Weideflächen – sogenannte „Vangen“ – für die Sommerweiden der königlichen Frederiksborger Pferde. Heute erinnern vier Forsthäuser entlang des Seewegs an diese Zeit.

Jægersborg Dyrehave

Ein etwa 1.100 Hektar großer Waldpark mit alten Eichenwäldern und einer großen Population Rot- und Damwild. Der Jægersborg Dyrehave besteht zum großen Teil aus Naturwald, in der Mitte liegt das Eremitageslottet.

Die Wälder um Frederiksborg und das Fredensborg Schloss waren das Zentrum der Parforcejagd, zeigten aber auch die Größe und Macht des Königs. Besuchen Sie die schönen Schlösser, von denen der König in vergangenen Zeiten zur barbarischen Jagd startete.

Frederiksborg

Frederiksborg ist nach dem dänischen König Frederik II. benannt, der das erste Schloss an dieser Stelle errichtete. Aber es war sein Sohn, Christian IV., der das prächtige Bauwerk errichtete, das wir heute sehen, das größte Renaissanceschloss im Norden.

Schloss Frederiksborg ist die Heimat des Nationalhistorischen Museums. Durch Gemälde, Porträts, Möbel und Kunsthandwerk aus verschiedenen Stilperioden erzählt das Museum 500 Jahre dänische Geschichte.

Fredensborg

Erbaut im Jahr 1724 als Jagdschloss für König Frederik IV., erhielt Schloss Fredensborg seinen Namen zur Erinnerung an das Ende des Großen Nordischen Krieges. Das Ensemble wurde von den führenden dänischen Architekten des 18. Jahrhunderts im Stil des französischen Barock entworfen – und wird deshalb auch „Versailles Dänemarks“ genannt.

Eremitageslottet

Nördlich von Kopenhagen im Jægersborg Dyrehave liegt das Eremitageslottet, das 1736 für Christian VI. errichtet wurde. Das Schloss wurde als Ort für Bankette gebaut, die während der Jagden stattfanden. Vom Schloss aus haben Besucher eine hervorragende Aussicht auf den Øresund und die umliegende Parforcejagd-Landschaft. Das Eremitageslottet kann nur im Rahmen einer Führung besucht werden (Samstage und Sonntage im Juni, Führung auf Dänisch, Preis 145 DKK, Buchung online)

Kongestjernen

Zentraler Kreuzungspunkt von acht Waldwegen im Store Dyrehave, der Kongestjernen, Königsstern, genannt wird.

Dyrehavsbakken

Dyrehavsbakken, oder kurz einfach Bakken genannt, ist der älteste noch existierende Freizeitpark der Welt. Er wurde 1583 nach der Entdeckung einer natürlichen Quelle eröffnet, mit der Zeit siedelten sich immer mehr Händler und später Geschäftsleute an. Heute ist Bakken eine bunte Mischung aus alten und neuen Fahrgeschäften, die 1932 in Betrieb genommene Rutschebanen zählt zu den ältesten Holz-Achterbahnen Europas.