Wenn Sie in den Dänemarkurlaub fahren, ist die Sprachbarriere wahrscheinlich nicht das erste, woran sie denken. Die meisten Dänen sprechen sehr gutes Englisch und viele sprechen ebenfalls etwas Deutsch, da Deutsch nach wie vor in der Schule unterrichtet wird. Natürlich freut man sich, wenn man den Dänen mit einigen dänischen Wörtern entgegenkommen kann. Aber auch die Dänen freuen sich natürlich, wenn Sie Ihnen zeigen, dass Sie sich mit der Landessprache auseinandergesetzt haben.

Während die Grenze nach Dänemark wegen der Covid-19-Lage, vorübergehend geschlossen wurde, haben wir auf unserer Facebookseite einen Sprachkurs für Anfänger „Quarantäne-Dänisch“ angeboten. Hier halten wir die wichtigsten Vokabeln für den Urlaub in Dänemark für Sie fest. Alle Bilder von Facebook und ein paar weitere nützliche Vokabeln finden Sie auf dieser Seite.

Hier finden Sie die wichtigsten dänischen Vokabeln für Ihren Dänemarkurlaub

© Jonna Rehn

Aussprache: "Pass poa dei sell"

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Aussprache: "Woar kän jei waske miene hänner?"

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Aussprache: "Tak i lie mohl"

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Das dänische „D“
Viele denken, dass das dänische „D“ wie ein „L“ ausgesprochen wird. Leider stimmt das jedoch nicht ganz. Auf dem Bild seht ihr einen Querschnitt eines Kopfes. Das größte Problem für Deutsche ist, dass sie die Zunge nicht weit genug nach vorne bringen, um das dänische „d“ auszusprechen. Das Wichtigste ist eigentlich, dass ihr die Luft fließen lasst und gleichzeitig mit der Zungenspitze eure Zähne berührt. Auf dem Bild könnt ihr sehen, wo die Zunge liegen muss, um das dänische „d“ auszusprechen. Es wird hier als ð bezeichnet."

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Aussprache: "Unsküll"

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Aussprache: "Ha I mer toiletpapier?"

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Aussprache: "et spörsmol"

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Aussprache: "Täler du tüsk?"

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Aussprache: "Jaj we gerne ha"

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Aussprache: "Jaj täler ek god dansk."

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Aussprache: "Jaj hither"

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Aussprache: "Fawell!"

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Aussprache: "mange taK"

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Aussprache: "mal got"

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Aussprache: "Skol"

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Aussprache: "Goodäi"

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Aussprache: "gooaften"

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Aussprache: "Jaj komma fra tüskländ"

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Aussprache: "wersko"

Dänisch lernen leicht gemacht –
Die dänischen Dialekte und warum sie anfangs Probleme machen können

Allen, die vielleicht gerade dabei sind, Dänisch zu lernen oder die Sprache mal gelernt haben, wird folgende Situation bekannt vorkommen: Im Dänischkurs zu Hause klappt das Sprechen und vor allem das Verstehen von gesprochenen Texten aus dem Lehrbuch schon richtig gut und dann, im Dänemarkurlaub angekommen, meint man, man sei ins falsche Land gereist. Kaum ein Wort versteht man und die Motivation geht flöten. Dabei sollte man sich gerade zu Anfang nicht davon entmutigen lassen. Denn mal abgesehen davon, dass genau dies der schwierigste Schritt im Lernprozess einer Sprache ist, kommt im Dänischen erschwerend hinzu, dass die Sprache besonders viele Dialekte kennt – es wird gemunkelt, es seien sogar mehr als im Deutschen. Stellt euch also vor, jemand, der gerade Deutsch lernt, landet im tiefsten Bayern oder an der nordfriesischen Küste.

Jütisch

Jütisch oder auch Festlanddänisch wird in Jütland, also auf dem Festland, gesprochen. Dieser Dialekt unterteilt sich in Sønderjysk (Südjütisch) und Nørrejysk (Nordjütisch), letzterer wiederum in Østjysk (Ostjütisch) und Vestjysk (Westjütisch).

Und damit ist die Unterteilung noch nicht zu Ende: Østjysk zum Beispiel kennt noch die Unterteilungen in

  • Vendsysselsk oder Vendelbomål (also der Dialekt, der in Vendsyssel gesprochen wird),
  • Himmerlandsk (Dialekt des Himmerlandes),
  • Hanherredmål (Han Herred ist das Gebiet zwischen Thy und Vendsyssel),
  • Læsøsk (Dialekt der Insel Læsø – und damit die Ausnahme des Festlanddänisch),
  • Ommersysselsk (Ommersyssel bezeichnet eine Region zwischen Mariager Fjord und Randers Fjord),
  • Djurslandsk (Dialekt, der in Djursland gesprochen wird)

Dann gibt es noch das Midtøstjysk und das Vestjysk, das wiederum unterteilt werden kann in Thybomål, Morsingmål, Sallingmål, Hardsysselsk, Fjandbomål, Sydvestjysk und Sydøstjysk.


Ihr seht, worauf das hinausläuft, oder?

Ømål

Zweite Hauptgruppe der dänischen Dialekte ist das Ømål, die Sprache der Inseln.

Auch hier gibt es weitere Unterteilungen:

  • Amagermål (Dialekt der Insel Amager),
  • Sjællandsk (mit weiteren Untergruppen – Dialekte der Insel Seeland),
  • Sydømål („Südinselsprache“) mit østmønsk (Ostmøn), vestmønsk (Westmøn), nordfalstersk (Nordfalster), sydfalstersk (Südfalster) und lollandsk (Dialekt der Insel Lolland)
  • Fynsk (mit weiteren Unterteilungen – Dialekte der Insel Fünen) sowie Langelandsk, Tåsingsk, Ærøsk. (Dialekte der Inseln Langeland, Tåsinge und Ærø)

Østdansk

Dritte und letzte Gruppe ist Østdansk. Østdansk (Ostdänisch) wird auch Bornholmsk bezeichnet und ist somit die Bezeichnung des Bornholmer Dialekts. Außerdem zählen traditionell Skånsk, Listermålet und Hallandsk dazu.

Rigsdansk

Außerdem werdet ihr vielleicht schon mal Rigsdansk oder auch Rigsmål gehört haben. Hierbei handelt es sich um die standardisierte Hochsprache, die in Sprachlehrwerken vermittelt wird und zum Beispiel in den Hauptnachrichten im Fernsehen gesprochen wird. Gøtudanskt (sic!) ist die besondere Aussprache des Dänischen, die früher auf den Färöern zu hören war, heute aber nur noch bei traditionellen Gesängen oder Gedichten zum Tragen kommt.

Sydslesvisk

Und last but not least das Sydslesvisk, ein dänischer Dialekt, der sich vom Rigsdansk unterscheidet und von den dänischen Südschleswigern gesprochen wird. Das südschleswigsche Dänisch ist das Ergebnis des Sprachkontakts und der weit verbreiteten Zweisprachigkeit innerhalb der dänischen Kulturgemeinschaft in Südschleswig. Hier haben viele deutsche Wörter Einzug ins Dänische gehalten, zum Beispiel husmester statt pedel oder Dør til! statt Luk døren! oder borgersti statt fortov…. Es gibt zahlreiche Beispiele – sehr spannendes Thema!

Vielleicht versteht ihr jetzt, dass eine womöglich anfänglich auftretende Sprachlern-Frustration völlig unnötig ist. Eigentlich sollte das Gegenteil der Fall sein! Denn selbst, wenn man ein Wort in der Fremdsprache falsch ausspricht – bei so vielen Dialekten, wird es irgendwo schon richtig sein!