Mitten in Jütland, unweit des Limfjords, liegen die Daugbjerg Kalkgruber. Viele abenteuerliche Geschichten ranken sich um diesen Ort, denn einst versteckten sich hier Räuber in den tiefen Gängen der Höhle. Heute nutzen Fledermäuse die Gruben als Winterquartier.
Skandinaviens ältester Kalksteinbruch
Die Kalksteingruben von Daugbjerg sind über 1000 Jahre alt und damit die älteste bekannte Kalkgrube in Skandinavien. Als die Menschen begannen, hier Material abzubauen, waren es vor allem die großen Kalkstein- und Feuersteinblöcke, die zum Bau der Sockel und Wände der Gehöfte gebraucht wurden. Ab dem 13. Jahrhundert wurde der Kalk zu Mörtel zerkleinert, um Ziegel herzustellen und somit wurde der Kalkabbau sehr lukrativ. Kalk diente aber nicht nur als Baumaterial, sondern auch zum Weißen der Häuser.
Kinder und Frauen arbeiteten in der Grube, ihre Aufgabe war es, mit Kalk beladene Körbe und Bretter in den schmalen, oft dunklen Gängen zu transportieren. Jungen, die 12 Jahre alt waren, mussten zusammen mit den Männern mit Hammern, Meißel und Spitzhacken den Kalk aufbrechen.
War der Kalk gewonnen, musste er gebrannt werden. Dies geschah in tiefen Löchern oder in großen Kalköfen, wo Holz und Heidekraut verbrannt wurden.
Über die Jahrhunderte entstand hier in Daugbjerg ein großes Tunnelsystem. Bis 1872 wurde Kalk aus Daugbjerg über die Heerstraße innerhalb Skandinaviens und auch nach Deutschland transportiert. Der Dom zu Ribe, mehrere große Herrenhäuser in Norddeutschland und auch der Kölner Dom wurden unter anderem mit Kalk aus Daugbjerg erbaut.
1872 wurde die Kalkgrube in Daugbjerg geschlossen und erst 1922 wiederentdeckt, als Kinder beim Spielen im Wald mit dem Fuß in ein großes Loch gerieten. Sie gruben das Loch frei und zum Vorschein kam einer der Eingänge zur Grube. Der Eingang wurde verstärkt und die Gruben für Besucher zugänglich gemacht.
Fledermäuse in den Daugbjerg Kalkgruben
In Dänemark gibt es 17 verschiedene Fledermausarten, sieben davon leben hier im Dybdalskoven und in den Kalkgruben von Daugbjerg. In den Gruben herrscht das ganze Jahr hindurch eine konstante Temperatur von 8 °C. Perfekt für Fledermäuse zum Überwintern! 17-20.000 Fledermäuse nutzen die unterirdischen Gänge in der kalten Jahreszeit. Zwischen August und Oktober lassen sich hier hervorragend Fledermäuse beobachten, die sich abends in der Dämmerung auf die Jagd nach kleinen Insekten machen. In den Daugbjerg Kalkgruber leben:
- Wasserfledermaus
- Teichfledermaus
- Fransenfledermaus
- Große Bartfledermaus
- Braunes Langohr
- Mückenfledermaus
- Großes Mausohr
Schlafen wie Jens Langkniv
Die Gegend rund um die Daugbjerg Kalkgruber ist voller Geschichten und Sagen. Eine davon dreht sich um den Räuber und Volkshelden Jens Langkniv, Jens Langmesser. Jens stammte aus armen Verhältnissen und musste früh in den Gruben arbeiten. Dies kam ihm zugute, als er sich Mitte des 17. Jahrhunderts in den Kalkgruben von Daugbjerg verstecken musste. Er hatte den Gesetzeshüter, der seine Mutter wegen Hexerei verurteilt hatte, erstochen und war nun auf der Flucht. Zum Helden wurde er während des Dreißigjährigen Krieges als Widerstandskämpfer. Nach dem Krieg überfiel er Reisende, die das Räubertal zwischen Viborg und Holstebro durchquerten und sorgte so dafür, dass die Arbeiter in den Kalkgruben immer genug zu essen hatten. Im Gegenzug verrieten sie nicht, wo Jens Langkniv sich versteckt hielt.
Mehr über das Leben von Jens Langkniv und über die geheime Zeichensprache der Gesetzlosen erfahren Sie im Besucherzentrum sowie von zahlreichen Informationstafeln rund um die Grubengänge – oder Sie lassen sich die Geschichte von einem Guide im Rahmen einer Führung erzählen.
Kalkgruben Daugbjerg auf einen Blick
Die Kalkgruben Daugbjerg liegen bei Viborg, nicht weit vom Limfjord entfernt. Sie sind ein hervorragendes Ausflugsziel für alle, die im nördlichen Jütland Urlaub machen. Tickets für die Kalkminen können am Eingang oder online erworben werden.
Lage | Viborg / Limfjord |
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Altersbeschränkung | keine |
Eintritt | Jugendliche & Erwachsene: 90 DKK, Kinder 3-12 Jahre: 50 DKK, Kinder unter 3 Jahren: gratis |
Öffnungszeiten | Juni- August: Di-So 10-16 Uhr; September & Oktober an den Wochenenden von 10-16 Uhr geöffnet; KW 42 geöffnet |
Barrierefreiheit | Parken direkt an der Waldhütte/Skovhytten erlaubt, hier gibt es allerdings nur sehr begrenzt Parkmöglichkeiten |
Parken | Es steht ein großer Parkplatz ca. 700 Meter vom Eingang entfernt zur Verfügung |
Verpflegung | Im Caféen i Skovhytten können besucher sich mit Snacks und einfachen Gerichten stärken. Außerdem stehen Picknick-Areas zur Verfügung. |
Hunde | Hunde an der Leine sind in den Daugbjerg Kalkgruber willkommen |
Fotografieren/Filmen | für private Zwecke erlaubt. Bitte respektieren Sie die Persönlichkeitsrechte anderer Besucher und der Mitarbeiter. |
Führungen/Besonderheiten | Es werden im Sommer regelmäßig Events angeboten, Näheres erfahren Sie auf der Homepage der Daugbjerg Kalkgruber. |

Adresse
Dybdalsvej 18c
8800 Viborg
Geo-Koordinaten: 56.489078456933875, 9.173082028363162
Was kostet der Eintritt in die Daugbjerg Kalkgruber?
Die Eintrittspreise für die Daugbjerg Kalkgruber lauten wie folgt:
- Jugendliche & Erwachsene ab 13 Jahren: 90 DKK
- Kinder 3-12 Jahre: 50 DKK
- Kinder unter 3 Jahren: gratis
- Rentner: 75 DKK
Wie sind die Öffnungszeiten der Daugbjerg Kalkgruber?
Die Öffnungszeiten der Daugbjerg Kalkgruber lauten:
Juni-August
- Dienstag-Sonntag: 10-16 Uhr
September & Oktober
- am Wochenende 10-16 Uhr
KW 42 ganze Woche geöffnet
ab November geschlossen
Welche Veranstaltungen werden in den Daugbjerg Kalkgruber angeboten?
Den ganzen Sommer über werden in den Daugbjerg Kalkgruber verschiedene Veranstaltungen wie Themenführungen, Abendwanderungen und Konzerte angeboten. Bitte informieren Sie sich auf der Facebookseite der Daugbjerg Kalkgruber. In Woche 42 sorgen Schauspieler in den Gruben für Gänsehaut.
Welche Kleidung eignet sich für die Kalkminen?
In den Kalkgruben herrscht eine Luftfeuchtigkeit von 90 Prozent und das ganze Jahr hindurch eine Temperatur von 8 °C. Sie sollten also eine dicken Pullover oder eine Jacke dabeihaben, um in den Stollen nicht zu frieren. Außerdem ist festes Schuhwerk angeraten, der Boden ist nicht eben und der Eingang zu den Gruben weist ein Gefälle von etwa 30 Prozent auf.