Abelines Gaard

Ein Ausflug nach Abelines Gaard, das ist eine Zeitreise in das frühe 20. Jahrhundert. Hier lebte ab 1890 Abeline auf der Holmsland-Düne. Das Strandvogthaus war eine beliebte Unterkunft für gestrandete Seeleute, die in den zahlreichen Nischen des Hofes einen Schlafplatz fanden. Eine Tour durch das verwinkelte Bauwerk führt sie durch ein regelrechtes Labyrinth in vergangene Zeiten. Lauschen Sie den Geschichten des Lebens an der Nordsee vor mehr als 100 Jahren.

Ein Hof als Museum

Eine Tour durch Abelines Gaard führt Sie durch die verwinkelten immer des Wohnhauses mit Originalinterieurs aus der Zeit von Abelines Leben und in den Stall. Je tiefer Sie in das Haus hineingehen, desto klarer wird auch Ihr Blick auf das Leben der Strandvogt Familie. Erleben Sie die Atmosphäre der Küche, schauen Sie sich das Wohnzimmer mit den holländischen Fliesen an und staunen Sie über eine Vielzahl an Bildern der Familie von Abeline. Zahlreiche Nischen und Alkoven lassen Sie immer wieder neue Blickwinkel der Innenräume entdecken.

Aus dem Leben von Abeline

Im Jahre 1890 kam Abeline auf den Hof. Sie war gerade frisch verheiratet mit Laudris, dem Sohn des Strandvogts und wohnte mit den Schwiegereltern im selben Zimmer. Ein bisschen Privatsphäre war den jung vermählten dann doch gegönnt: Sie waren in unterschiedlichen Alkoven untergebracht. Als Ihr Ehegatte verstarb führte sie den Hof zusammen mit ihren fünf Kindern weiter. Zunächst wurde der Hof zur Unterkunft für gestrandete Seeleute, später auch zur Herberge für Sommergäste. In ihren späteren Jahren fand Abeline eine ganz neue Geschäftsidee: Sie betrieb in Abelines Gaard die Telefonzentrale von Haurvig. Die Bindung an den Hof wurde dadurch noch stärker: Sie musste immer zugegen sein, wenn ein Telefon klingelte.

Ein fast originalgetreuer Bauernhof

Abelines Gaard wurde in den Jahren 1854 bis 1871 von den Schwiegereltern von Abeline aufgebaut. Zunächst wurde die Scheune und der Stall errichtet, dann kam der Ostflügel hinzu und schließlich auch das Bauernhaus. Aufgrund des Tods ihres Mannes im Jahre 1904 an Tuberkulose wurde Abeline zur Witwe. Als Frau durfte sie das Amt des Strandvogts leider nicht übernehmen. Durch ihre Arbeit als Telefonistin und die Vermietung an Sommergäste gelang es ihr jedoch, den Hof bis zu Ihrem Tod im Jahr 1957 weiter zu führen. Große Investitionen für Veränderungen am Hof konnte sie sich allerdings nicht leisten. Und genau dies macht Abelines Gaard heute so einzigartig: Der Hof wirkt heute noch fast genau so wie vor einhundert Jahren.

Auf Stelzen rund um den Hof

Das Hofgelände ist auch ein kleiner Spielplatz für Kinder. Aber natürlich ein Spielplatz, der sich an der Zeit des frühen 20. Jahrhunderts orientiert. Wie haben sich die Kinder damals ihre (oft spärliche) Freizeit vertrieben? Sehr beliebt war der Stelzenlauf. Und so können sich auch heute die Besucher von Abelines Gaard im Laufen mit den Holzstelzen üben. Welche anderen Spielgeräte aus alten Zeiten verfügbar sind, erfahren Sie dann vor Ort.

Wenn Abeline zu Kaffee und Kuchen einlädt

Gastfreundschaft wurde in Abelines Gaard traditionell großgeschrieben. Denn schon früh bekam der Hof Bedeutung für gestrandete Seeleute und später auch für Sommergäste. Auch heute können Sie sich zu einer Tasse Kaffee und einem leckeren Kuchen in den alten Wohnräumen von Abeline entspannen. Lassen Sie die Räumlichkeiten auf sich wirken, während Sie Ihren Gaumen verwöhnen.

Ein Ausflug in den Museums-Shop

Kein Museum ohne Shop. Und das ist auch gut so, denn mit einigen kleinen Souvenirs, die Sie mit nach Hause nehmen, bleibt die Erinnerung an den historischen Hof lange Zeit lebendig. Im Museumsladen bekommen Sie Kuriositäten aus vergangenen Zeiten und altes Spielzeug, das auch die Kinder von heute begeistern kann. Natürlich dürfen auch traditionelle Leckereien nicht fehlen: So etwa der regionale schwarze Tee oder Kräutermischungen in ihrer ganzen Geschmacksvielfalt. Dazu Karamellbonbons und Süßigkeiten. Interessant ist auch das traditionelle Holzgeschirr.

Rettungsübungen an Abelines Gaard

Immer wieder spielte die Seenotrettung im Leben von Abeline eine wichtige Rolle. Das war kein Zufall, denn ihr Schwiegervater war der Strandmeister der Region. Als das Schiff Elisabeth Rickmers auf Grund lief, konnten 19 Seeleute im Hof untergebracht werden. Einige der Möbel des Hofs wurden aus dem Holz der Elisabeth Rickmers hergestellt. Jeden Mittwoch um 13 Uhr können Sie an der Rettungsübung an Abelines Gaard teilnehmen und erfahren, wie die Seeleute vor mehr als 100 Jahren an Land gerettet wurden.

Die alte Rettungsstation

Die alte Haurvig-Rettungsstation beherbergt unter Abelines Gaard ein Bootshaus, Raketenhaus und Telefonhäuschen für Notfälle. Ursprünglich wurde die Rettungsstation im Jahr 1860 als Raketenstation eingerichtet, bevor sie 1882 ein eigenes Gebäude für Ausrüstung der Retter erhielt. Im Jahre 1887 wurde die Station erweitert und ein neues Rettungsboot der Marinewerft in Kopenhagen hinzugefügt. Die Station und benachbarte Stationen wurden 1933 geschlossen, als sie in einer neuen Stadt mit einem Motorrettungsboot zusammengefasst wurden. Haurvig diente jedoch bis 1939 als Raketendepot für die Rettungsstation Hvide Sande. Obwohl die Rettungsgilde in Haurvig ihre Fähigkeiten regelmäßig erprobte, war die Aktivität nie so umfangreich wie in anderen Orten an der Westküste Jütlands. In 15 Einsätzen wurden 64 Schiffbrüchige gerettet, jedoch kam das Rettungsboot nie zum Einsatz. Heute befindet sich im Bootshaus eine Nachbildung eines Rettungsbootes. Das Telefonhäuschen wurde vom Strand in die Rettungsstation verlegt, um einen schnelleren Notruf zu ermöglichen, als die Station noch in Betrieb war.

Adresse von Abelines Gaard

Geo-Koordinaten: 55.94588622656694, 8.15652474458213

Abelines Gaard
Sønder Klitvej 87
6960 Hvide Sande
Dänemark

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