Wenn Sie echten Bernstein finden möchten, dann können UV-Lampen ein nützliches Hilfsmittel sein. Oder noch einfacher: Nutzen Sie Ihre eigenen Zähne. Schlagen Sie das vermeintliche Bernstein leicht gegen einen Zahn. Fühlt sich der Gegenstand leicht wie Plastik an, dann halten Sie vermutlich Bernstein in den Händen. Ist er hingegen hart und hat einen hellen Klang, dann ist es nur ein Stein. Eine weitere Möglichkeit: Reichern Sie ein Glas Wasser mit viel Salz an. Legen Sie den mutmaßlichen Bernstein in das Wasser. Fängt der Gegenstand an zu schwimmen? Dann ist das sicherlich Bernstein. Denn ein herkömmlicher Stein wird zu sinken beginnen.
Menschen mit Bernsteinaugen
Es gibt Menschen, die über ein ganz besonderes Talent bei der Suche nach Bernstein verfügen. „Menschen mit Bernsteinaugen“ werden diese Zeitgenossen dann genannt. Ob Sie auch dazu gehören? Diese Frage können Sie sich am besten beantworten, indem Sie es einmal selbst versuchen mit der Bernsteinsuche. Vermutlich gehört auch etwas Glück dazu, in Dänemark Bernstein zu finden. Doch es gibt auch ein paar Regeln, die Ihnen dabei helfen können, fündig zu werden. Dieser Artikel möchte Ihnen Tipps und das nötige Handwerkszeug mit auf den Weg geben, wenn Sie sich auf die Suche nach Bernstein machen möchten.
Die Bernsteinsuche und das Wetter
Das richtige Wetter: Das ist ein entscheidender Punkt, der Ihre Chancen auf reiche Bernsteinfunde erhöhen kann. Behalten Sie den Wetterbericht für Ihre Urlaubsregion in Dänemark genau im Blick und mit etwas Glück wachsen Ihnen die Bernsteinaugen dann von ganz alleine. In Dänemark können Sie Bernstein an allen Küsten finden, aber die größtem Chancen bietet Ihnen die dänische Nordseeküste, insbesondere der Strand bei Blåvand und Vejers.
Bernsteinsuchen nach dem Sturm
Ein zünftiges Unwetter ist nicht immer das, was Sie sich im Urlaub wünschen werden. Und doch: Wenn der Sturm die Bernsteinstückchen zusammen mit Tang, Strandgut und kleinen Steinen an den Strand spült, dann wird die Bernsteinsuche umso leichter. Sie müssen sich nicht direkt während des Sturms auf die Bernsteinsuche machen. Warten Sie auf einen guten Zeitpunkt, bis der Sturm vorbei ist. Dann wird die Suche umso leichter.
Bernsteinsuche und die Gezeiten
Bernstein wird an den Strand gespült. Und hier können auch die Gezeiten ins Spiel kommen. Dringt das Wasser in Richtung Strand vor, dann transportiert dieses auch den Bernstein an die Küste. Wenn sich das Wasser von Strand zurückzieht, dann kann das eine reiche Bernsteinernte bedeuten.
Bernstein oder nur ein Stein?
Auf den ersten Blick ist es nicht immer so leicht, Bernstein und herkömmliche Steine voneinander zu unterscheiden. Auch die Farbe gibt nicht immer darüber Aufschluss, ob Sie denn nun einen Bernstein in den Händen halten. Denn Bernstein ist nicht immer gelb. Es gibt auch weißen, schwarzen oder sogar rötlichen Bernstein. Einige Tricks können Ihnen, die Unterscheidung zwischen Steinen und Bernstein vorzunehmen.
Hart oder weich?
Nutzen Sie Ihre Zähne, um den Bernstein zu identifizieren. Schlagen Sie den vermeintlichen Bernstein vorsichtig gegen einen Zahn. Hören Sie einen stumpfen Klang? Fühlt sich der Stoß leicht an? Dann handelt es sich vermutlich um einen Bernstein. Herkömmliche Steine sind hart und führen zu einem lauteren Klirren.
Der Trick mit den Haaren
Bernstein kann sich statisch aufladen. Reiben Sie hierzu den Stein am Ärmel Ihrer Jacke oder Ihres Pullovers. Nun halten Sie den Stein an ein Haar. Zieht der Stein das Haar an? Dann können Sie schon ziemlich sicher sein, dass es sich um Bernstein handelt. Steine können nicht statisch aufgeladen werden.
Bernstein schwimmt in Salz
Nehmen Sie ein Wasserglas und eine Packung Salz mit auf die Bernsteinsuche. Haben Sie einen mutmaßlichen Bernstein gefunden, so führen Sie etwas Wasser und zwei Esslöffel Salz in ein Wasserglas ein. Nun fügen Sie den Stein hinzu. Nur der Bernstein wird an der Oberfläche schwimmen. Ein „normaler“ Stein wird auf den Grund des Glases hinabsinken.
Schmuck aus Bernstein
Sie sind fündig geworden und haben Bernsteine gesammelt? Sehr gut! Nun stellt sich die Frage, was Sie damit machen. Wie wäre es, wenn Sie Bernstein-Schmuck selber basteln?
Aus Bernstein wird Schmuck
Eigentlich ist Bernstein nicht mehr als ein Stück Harz mit einem Alter von ca. 30 bis 50 Millionen Jahren. Manchmal ist auch ein Insekt oder ein kleines Tier im Bernstein eingeschlossen. Wenn sie über die entsprechende Fingerfertigkeit verfügen, können Sie den Bernstein auch zu Schmuck weiterverarbeiten. Bernstein kann dann zum Anhänger für Ketten, Armbänder, Halsbänder oder auch Ohrringen werden. Säubern und polieren Sie den Stein. Sie können dem Bernstein auch eine neue Form geben, wie etwa ein Herz oder einen Engel. Dann wird aus dem am Strand gesammelten Bernstein ein Schmuckstück, das auch prima als Geschenk eingesetzt werden kann.
Bernsteinmuseen und Werkstätten
Verschiedene Museen in Dänemark haben sich dem Bernstein verschrieben. Hier können Sie sich professionell verarbeitete Bernstein-Schmuckstücke ansehen. Es gibt in Dänemark auch professionelle Bernsteinschleifereien und Werkstätten. Und einige davon haben ihre Türen für Besucher geöffnet. Wenn Sie sich für Bernstein interessieren, dann sollten Sie unbedingt auch diese Angebote nutzen.
Westjütland
Das Tirpitzmuseum in Blåvand mit der Daueraustellung das "Gold der Westküste"
Tirpitzvej 1
6857 Blåvand
Zum Tirpitzmuseum
Nordjütland
Die Bernstein-Werkstatt von Andreas + Beate Wörner
Højtvedvej 7
Mygdal 9800 Hjørring
www.rav-vaerkstedet.dk
Das private Bernsteinmuseum mit Werkstatt und großer Stein-, Mineralien- und Fossiliensammlung – Ravsliberen
Algade 12
A 9300 Sæby
www.ravsliberen.dk
Ist Bernstein ein Stein?
Auch wenn der Name etwas anderes vermuten lässt: Bernstein ist tatsächlich kein Stein. Der wissenschaftliche Name für das versteinerte Harz lautet „Succinit“. Je nach Ursprungsstoff ist Bernstein auch unter den Namen „Electrum“ und „ēlektron“ bekannt. Der älteste Bernstein aus Steinkohle blickt auf eine Geschichte von 310 Millionen Jahren zurück. Die meisten Bernsteine, die an den Strand von Blåvand gespült werden, sind zwischen 30 und 50 Millionen Jahre alt und stammt aus den Wäldern der Antike. Bernstein kann durchsichtig, durchscheinend oder auch undurchsichtig sein. Bernstein ist laut der International Mineralogical Association nicht als eigenständiges Mineral anerkannt.